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Eine komplette Nachbau-Anleitung ist es nicht geworden, mehr eine "fertiggestellte WIP", aber als Inspiration zum Nachmachen ist es durchaus geeignet. Na dann los :
Am Anfang war ein Baumwoll-Stoff mit interessantem "steamigem" Muster ... was kann man daraus machen ? Briefmarken -> Paket -> Transport -> ein Rucksack !
Okay, dann brauchte es ein Schnittmuster. Vorgabe sollte sein, das in die große Seitentasche eine 1,5l-Trinkflasche reinpaß ... und auf der anderen Seite ? Da gab es dann zwei kleine Seitentaschen. Damit hatte man schonmal die ersten Maße mit denen man sich an die Größenbestimmung des Hauptfaches machen konnte : Etwas höher als die Seitentaschen (damit die Deckel passen und die die Taschen nicht auf dem unteren Lederbund aufliegen) und in der Breite so, das es nicht unförmig wirkt.
Mit dem Schnittmuster ging es nun an den Zuschnitt. Da der Briefmarkenstoff allein zu dünn und weich war, wurden alle Teile doppellagig genät mit einem festeren braunen Baumwollstoff für die Innenlage. Außerdem wurden Rückenfläche, Boden und unterer Bund aus (Kunst-)Leder geschnitten wegen höherer Stabilitä und damit der Rucksack, wenn er abgestellt wird, nicht mit dem Stoff im Dreck bzw. in Feuchtigkeit steht. Bei Zuschnitt habe ich mir größte Mühe gegeben, das Muster des Hauptfaches auf den jeweiligen Taschen weiterlaufen zu lassen (was, wie man am Rest des Stoffes sieht, ein ziemliches Puzzlespiel war)
Bevor es an's Nähen ging, musste erst noch ein Hilfsmittel gebastelt werden : Ein Holzklotz mit der Rundung der Seitentaschen. Nach dem Zusammennähen von jeweils einer Seitentaschen-Seitenwand (was für ein Wort) und dem zugehörigen Boden kam der Klotz zum Einsatz, um die Nahtzugaben ordentlich umbügeln zu können. An diesen Nahtzugaben wurden jeweils ein Außen- und ein Innenteil zusammengeheftet (von Hand, damit von außen unsichtbar).
Der zweite Holzklotz-Einsatz war dann das Formen (in Falten legen) der Seitentaschen-Deckel, die anschließend mit Schrägband umnäht wurden. Auch an den Ecken des Hauptfach-Deckels kam der Klotz als Formhilfe zum Einsatz.
Im nächsten Schritt wurden die Seitentaschen und ihre Deckel auf das vorbereitete Hauptfach-Seitenteil gesteckt (dabei genau auf den Musterverlauf achten)und festgenäht. Danach konnte die Haupfach-Rückseite mit dem Seitenteil vernäht werden. Dabei wurden gleich die unteren Schlaufen mit den D-Ringen fü die Träger mit eingenäht. Danach kam noch der Hauptfach-Boden an seinen Platz. Abschließend wurden noch alle Nahtzugaben innen mit Schrägband (ähm *hust* mit einem Stoffstreifen) umlegt, der Optik und der "Ausfranssicherheit" wegen.
Bei den Träger fiel die Wahl der Stabilität wegen auf Gurtband. Diese erhielten eine Umhüllung aus Stoff und eine Polstereinlage (Isomatten-Streifen). Die oberen Enden der Träger wurden mit mehreren Nähten am Rückenteil befestigt, eine Trage-/Aufhäng-Schlaufe dazwischen und damit man das Drama nicht mehr sieht, wurden alle Nähte mit einem Stück Gurtband abgedeckt.
Vorsicht ist angebracht bei dieser Aktion, denn es ist sehr viel Stoff, durch den die Nadel durch muß - die Gefahr ist recht hoch, das die Nadel dabei bricht !
Nun werden noch die Verbindungs-Gurtbänder zwischen den unteren Schlaufen und denTrägern angenäht bzw. "eingefädelt" und als Letztes wird der Hauptfach-Deckel am Rückenteil befestigt (der wäre vorher immer im Weg gewesen).
Was bleibt, sind noch ein paar Metallarbeiten : Verschlüsse montieren und am oberen Rand des Hauptfaches Ösen setzen für einen Kordelzug.
Und "schon" ist er fertig, der Steampunk-Rucksack mit Briefmarken-Muster und Metall-Teilen statt Plastik *freu*
(Nein, er ist nicht schief geworden. Für die Fotos habe ich den Rucksack ausgestopft und das Stopfmaterial ist nur links unten weggeruscht).
Die letzten Reste des Briefmarkenstoffes, des Innenstoffes, des Gurtbandes und des Schrägbandes haben noch ausgereicht für ein weiteres Projekt : Einen Briefmarken-Sporran
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